Estland - ein fragiles Territorium, dessen Bewohnerinnen und Bewohner sich seit jeher mit fremden Einflüssen auseinanderzusetzen hatten.
Als sich im Zweiten Weltkrieg das sowjetische Imperium Estland einverleibte, bedeutete dies zwar das vorläufige Ende der erst kurz zuvor erlangten Eigenstaatlichkeit. Doch gelang es der Besatzungsmacht nie, den Nationalstolz und erstaunlichen Ideenreichtum der unfreiwilligen Untertanen zu brechen. Davon zeugen unter anderem eine Vielzahl überaus innovativer und formal höchst überraschender Bauten, die während der Sowjetzeit entstanden sind.
Aufgrund der sprachlichen und geografischen Nähe zu Finnland, bei gleichzeitiger Zugehörigkeit zum Ostblock, konnten estnische Planerinnen und Planer sogar während den heissesten Jahren des Kalten Krieges das Beste aus zwei Welten in ihren Entwürfen vereinen. Diese einzigartige Stellung wussten sie auszunutzen und erschufen einen eigenen typologischen Mikrokosmos, in dem es an identitätsstiftenden Bauwerken nicht mangelte.
Ein Land, das es eigentlich nicht mehr geben durfte, manifestierte sich paradoxerweise zunehmend emanzipiert in den Werken seiner Architektinnen und Architekten. Nach dem Fall des Eisernen Vorhanges und der Wiedererlangung der Unabhängigkeit geht die Suche nach eigenständigen Positionen in Städtebau und Architektur weiter.
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